22 September 2010

wo?

21 September 2010

Liebe Freunde,hiermit ist mein persönlicher Jakobsweg für den Moment zu Ende. Doch ich habe die vergangene Nacht dermassen schlecht geschlafen,dass ich daran gedacht habe, meinen Schlafsack zu holen. Irgendwie ist mir alles viel zu gross und viel zu sauber vorgekommen...Ich danke Euch allen für Eure Begleitung während meinem Weg - immerhin waren es fast 5 Wochen. Ich habe mich den ganzen Tag darauf gefreut, euch von meinen Erlebnissen zu erzählen und ich hoffe, dass meine Einträge interessant waren. Nun werde ich mich vorbereiten auf den nächsten Frühling. Dann werde ich den Camino Frances entdecken und voraussichtlich werde ich dann bis Santiago de Compostela unterwegs sein. Ganz herzliche Fernweh-Grüsse. Ursula

20 September 2010

Nun ist es soweit.Auch ich gehöre zu den Pilgern,welche hier 'arrete'.Mein Zug fährt um 9.38 hier weg und wenn alles nach Fahrplan gehen sollte, komme ich bis heute nacht bis nach Bern.

19 September 2010

Heute bin ich gar nicht dazu gekommen,euch meinen Tag zu beschreiben...es war eine lange,ausgiebige,unvergeßliche und nahrhafte Etappe.Diese Berge und darüber der tiefblaue Himmel,das war schon überwältigend.Es waren recht viele Pilger unterwegs,auch bekannte Gesichter,welche ich unterwegs immer wieder getroffen habe.'Hallo Ürsüla' hieß es jeweils und es ist recht berührend,so gegrüßt zu werden.Nun bin ich an der spanischen Grenze im berühmten Pilgerdorf Saint-Jean-Pied-de-Porte.Hier unterbrechen viele Pilger den Weg und es kommen auch neue Pilger an.Man sieht es gut, weil sie so schuderhaft saubere Schuhe und frisch gewaschene Kleider haben.So nun tschüß und gute Nacht-bis morgen
das Hufeisen hat wirklich Glück gebracht,auch mit dem prächtigen wolkenlosen blauen Himmel!

das ist ein Traum für mein Fernwehherz

einfach schön!

18 September 2010

Aussicht aus meinem Zimmer!

ich weiß nicht,was diese Route mit Napoleon zu tun hat,aber es war auch ein stolzer Aufstieg!

Heute war eine 27 km Etappe geplant und zum Glück hat es nicht geregnet.Der erste Aufstieg in den Pyrenäen ist auch geschafft und da bin ich in einer schönen Gite und freue mich auf weitere Päße morgen.
Es war ein lustiger,baskischer Abend gestern!Ein richtig baskisches Nachteßen und zum Deßert himmlischer Schafkäse mit KirschenkompottUnd der Bauer hat mit uns gesungen,d.h.er hat vorgesungen und wir haben einfach wiederholt-inkl.'Frère Jacques' im Kanon und 'Là Haut sur la Montagne'!es war wirklich lustig.Dann plötzlich Lichterlöschen und alle 32 Gitegäste haben sich in die Schlafsäcke verkrochen.

17 September 2010

Das war ein Tag!Regen ohne Ende!Obwohl meine Regenausrüstung wirklich super ist,war ich nach 6 Stunden Marsch einfach nur noch naß.Macht ja nichts,irgendwann trocknets sicher wieder.Das größte Abenteuer in diesem Regen sind die 'Pipihalte' - bis alles wieder einigermaßen eingerichtet ist und der Hüftgurt des Rucksackes wieder dort ist, wo er sein soll!Nun bin ich in einer schönen Gite auf einem Bauernhof in Ostabat und ich hoffe,daß es morgen etwas trockener sein wird.Morgen werden es 28 km sein,zuerst nach Saint-Jean-Pied-de-Port und dann noch den Anfang des Roncevauxpaßes bis Hountto,dort werde ich übernachten,damit ich am Sonntag die 'Bergbesteigung' als krönenden vorläufigen Abschluß in Angriff nehmen kann.Liebe Regentropfengrüße!

16 September 2010

Also es gibt mich noch.Wettermäßig wirds immer schlimmer,so etwa wie in der Schweiz mit Landregen.Doch ich habe mich entschieden,daß ich Samstag und Sonntag noch den Anfang der Etappe über den Roncesvallespaß gehen werde,denn jetzt bin ich so gut trainiert und somit sollte das noch gerade möglich sein.Es ist der berühmte Paß und der höchste Punkt auf dem Weg über die Pyrenäen.So nun gibts Nachtruhe im 4er-Zimmer.Die Fenster und die Fensterläden wurden bereits verriegelt...
endlich wieder Menschen-in der Gite

Heute ist mein absoluter Null-Tag.Im Regen habe ich mich 'mausbeinallein' 5 Stunden lang durch die Einsamkeit geschleppt.Es ist schon noch besonders,während 5 Stunden nur Regen,Wald,Wiesen zu sehen!Kein Haus,kein Tier,kein Mensch,vor lauter Einsamkeit habe ich jede Wegbezeichnung einzeln begrüßt!Doch nun bin ich in der Gite,eine warme Dusche wirkt Wunder und die weiteren Pilger treffen auch nadisna ein.Euch allen wünsche ich einen gefreuten Abend-Ursula

15 September 2010

Etwa 100 Pilger waren in der Kirche,das Pilgergebet dauerte fast eine Stunde und man mußte fast die ganze Zeit stehen!Das Apero war noch lustig,es gab sogar auch Orangensaft!Der Laden hatte noch offen,ich habe eine Lasagne für in den Mikrowellenofen gekauft und die war noch gut!Da hocke ich nun in der Küche neben Wäsche von Mitpilgern und tratsche mit einem jungen Fahrradpilger aus Deutschland,er fährt den Jakobweg mit dem Rennvelo und ist Medizinstudent.So,das wären dann die allerneusten News und nun ab in den Schlafsack,der Priester hat gesagt,daß es ab morgen regnen wird...Bonne Nuit à tous!
nun bin ich in Navarrenx,eine schoene alte Stadt im franzoesischen Baskenland.Man merkt gut an den Namen der Doerfer und Staedte sowie auch an der Sprache der Bewohner, dass sie Basken sind - und nicht unbedingt Franzosen....Es war eine lange, heisse und happige Hinauf- und Hinunteretappe, bereits eine Vorahnung von den Pyrenaen. So waren es 24 km und ich brauchte dazu fast 7 Stunden. Die Schweisstropfen liegen immer noch dort!!!Da ich in meiner Begeisterung vergessen habe den Fotoapparat aufzuladen sowie auch der Handyakku dringend eine Aufladung braucht, hatte ich heute nebst die schoene Landschaft anzuschauen, fast nichts zu tun.-Schliesslich hatte ja das Traum-Holzhaeuschen keinen Strom! Nun bin ich da in der Gite communale,die Waesche habe ich gewaschen und im Tumbler getrocknet,es war gerade niemand da und Gelegenheit macht Diebe!Ich geniesse noch die Sommerhitze bei einem Espresso mit Zucker auf einer schoenen Terasse. Heute abend ist noch Pilgerempfang in der Kirche und jeder Pilger erhaelt ein Glas Rotwein.Ich kann ja ganz sicher mein Glas verschenken, evtl: sogar dem Priester?
bonsoir!!!Gestern abend habe ich einen Abend erlebt, wie man sonst nur in den alten franzoesischen Filmen sieht. Wir sassen alle an einem grossen Tisch draussen vor dem Haus. Dann spielte der Besitzer noch auf einem Banjo,welches heute zur baskischen Kultur gehoert. Ich habe eine super Nacht erlebt in meinem Waldhaus.Der Bauernhof und die  kleinen Holzhaeuser befinden sich mitten in einem grossen Wald auf einer Lichtung. Es war einfach wie im Maerchen. Wahrscheinlich habe ich auch nicht gerade viel geschlafen, ich liess die Tuere und das Fenster offen und konnte so direkt den Mond sehen.Um 6 Uhr habe ich mit der Kurbellampe Licht erzeugt, den Rucksack fertig gepackt, Fruehstueck gegessen in der grossen Bauernhauskueche und bin noch im Dunkeln losmarschiert.

14 September 2010

Der Hund in dieser Villa Kunterbunt!

Innen sieht es so aus -natürlich ein Einzelbett!

mein heutiges Nachtlager!

Die heutige Etappe war auch sehr schön und mit jedem Schritt komme ich den Pyrenäen näher.Es ist wirklich unbeschreiblich schön,so mit mir allein diese Gegend zu entdecken!Die Gite habe ich gestern reserviert und man weiß nie zum voraus,was man antrifft.Doch heute ist es ja nun wirklich die Villa Kunterbunt aus dem Märchenbuch.Ich durfte mein Nachtlager selber aussuchen.Entweder im Schlafsaal oder...

13 September 2010

vom Buch von Paul Coelho-hängt unterwegs an einem Baum und macht nachdenklich...

Ich habe mir ein Nußbrot gekauft,Roquefortkäse und zum Nachteßen Ravioli mit Ziegenkäse drin.Zum Zmorge gibt es dann den Rest vom Brot mit Konfitüre.Butter und meine geliebten Naturyaourt haben halt Pause.Nescafé habe ich als Sticks dabei und anstelle von Milch gibts halt ein Stück Zucker.Für morgen konnte ich mir wieder eine Gite mit Halbpension reservieren.
Jetzt bin ich im französischen Baskenland angekommen.Das letzte französische Departement vor der spanischen Grenze heißt Pyrénées-Atlantiques.Und daß es gegen diese Pyrenäen zugeht,spürt man schon recht.Die Auf-und Abstiege sind oft 'giftig' und weil es immer noch heiß ist,deponiere ich auch hier große Schweißtropfen auf dem Weg.Heute war eine landschaftlich schöne Etappe,es waren 26 km und jetzt bin ich in der Gite.Die Wäsche trocknet an der Sonne und jetzt habe ich Zeit für euch.Hier gibt es keine Mahlzeiten und auch nirgends etwas zu kaufen.Doch das weiß man zum voraus und somit habe ich meine Elnkäufe vor 15 km gemacht und der Rucksack war einfach um das schwerer,es kommt ja nicht mehr draufan!

12 September 2010

Da liege ich auf meiner Pritsche im Schlafsaal,Betten oben,Betten unten,Männer und Frauen,da kommt doch ein Mann,schließt das einzige Fenster,und sagt ganz entsetzt zu mir:'moi je dors seulement,quand la fenêtre est fermée'!Ja was soll ich da noch sagen?Gute Nacht!!!
Ich bin ja wohl ein wenig verwirrt,denn es sind Olivenbäume, nicht Eukalyptus.Es war vielleicht doch ein wenig zu heiß??
Solche 'Wegweiser' waren am Boden eingelegt und haben uns Pilger durch die Stadt Aire-sur-l'Adour geführt.

Eukalyptusbaum auf dem Bauernhof!So schön!

Hallöchen!Da bin ich wieder!Es war ein angenehmer Tag. 24 km mit bewölktem Himmel, die Gite ist auf einem Bauernhof. Unterwegs habe ich Ursula aus Deutschland kennen gelernt und jetzt hat sich auch das Rätsel aufgelöst,warum der Name 'Ursula' bei den Gites überall so bekannt war. Dann habe ich Chantal und Marie-Claude aus Fribourg kennengelernt.Es sind diese Begegnungen,welche den Weg intereßant machen, man geht für einen Moment zusammen und dann wieder allein.
unterwegs gesehen!

11 September 2010

also nun habe ich gerade die Etappe fuer morgen durchgerechnet und somit ist dann fertig mit "ploeischle" naemlich. Morgen werden es wieder einmal 28 km sein und jetzt gehts auch wieder hinauf und hinunter. Es ist sehr heiss hier in Frankreich, doch fuer die Franzosen ist der Sommer seit Ende August vorbei. Die Schwimmbaeder und die Campingplaetze haben geschlossen. Aber nun sage ich euch allen bonsoir, weil ich jetzt noch ein wenig an die Sonne sitzen werde. Um 19 Uhr gibt es Nachtessen und dann gehts in den Schlafsack, weil ich naemlich von meinem Fenster aus die Sterne sehen kann....
bonschur! Alle Pilger sind um 6 Uhr aufgestanden, Fruehstueck und Start. Ich laufe immer noch hauptsaechlich allein und ich geniesse das so. Ab und zu ein paar Worte mit Mitpilgern und dann bin ich wieder mit mir selber unterwegs. 22 km, ausser 2 Bauernhaeusern nichts als Landschaft gesehen, Wald, Wiesen, Felder und zum ersten Mal habe ich bemerkt, dass die Pyrenaeen immer naeher kommen...Dabei habe ich doch so gehofft, dass dieses unendlich schoene Frankreich gar nie aufhoeren wuerde. Ich habe die reservierte Gite gefunden und ich weiss gar nicht, was ich dazu sagen soll, weil es so wunderwunderschoen ist. Alles ist neu, ich habe sogar ein Einzelzimmer erhalten mit Halbpension 30 Euro. Im Grunde genommen kostet es immer gleich viel. Doch hier ist noch der Internet-Anschluss im Pensionspreis inbegriffen----woauhhhhsupermegaobenuseguet!
Ein rundes Spinnennetz wie eine CD!Irgendwo unterwegs heute morgen um 7 Uhr gefunden!

10 September 2010

Ich hatte gerade ein wenig Aufregung. Ich wollte bei einer Gite in der nächsten Stadt reservieren für morgen,alles inkl.Campingplatz ist ausgebucht!Nun mußte ich meine 3 nächsten Etappen abändern,so habe ich nun ein Bett für morgen und irgendwo ein Bett für Sonntag!Die Städte sind Etappenorte und dazwischen gibts kilometerlang nichts,nur die wunderschöne Natur.Aber ich bin ja nicht auf der Flucht und die Heimreise ist auch noch nicht organisiert.
Also jetzt ist die Welt für mich wieder in Ordnung.Meine Etappe dauerte 5 Stunden bis zur Gite communale in Nogaro.Ich hatte keine Ansprüche mehr,nur noch ein anständiges Bett und eine Dusche.Angetroffen habe ich einen Campingplatz,welcher bereits wieder geschloßen hat.Dafür können die Pilger nun die Infrastruktur benützen und es hat auch 30 Schlafgelegenheiten.Die Infrastruktur habe ich sehr benützt=die Wäsche trocknet an der Sonne und die Dusche war herrlich.Fürs Nachteßen muß man selber sorgen,doch schräg vis-à-vis ist ein Aldi.liebste Grüeßli von Ursula
entdeckt beim Aldi!

09 September 2010

35 km bis zur Gite in Eauze!!!!!!Hoffentlich passiert mir das nie wieder!!!Wahrscheinlich mußte ich das auch erlebt haben.Ab morgen laufe ich wieder mit mir allein!Und jetzt gehe ich ab in den Schlafsack!

08 September 2010

Das Kloster stammt aus dem Jahr 1280. Weil der Karmeliterorden ausgestorben ist, war das Kloster einfach verwahrlost,weil niemand mehr verantwortlich war.Der heutige Besitzer hat es gekauft,es sind 4 Ha alles zusammen.Er hat mit und für uns eine Führung gemacht-es ist wie eine andere Welt!Sogar die Mönchzellen sind noch vorhanden!-Gute Nacht,hoffentlich laßen die Mönche mich in Ruhe schlafen...
Das Haus ist ein ehemaliges Karmeliterkloster,unwahrscheinlich schön!-der Klosterhund gehört auch dazu

Couvent des frères

Heute ging es nach Condom,31 km.Entweder regnete es oder es regnete nicht,schmutzig bin ich einmal mehr und erst die Schuhe!Der Boden war lehmig,rutschig und schwer.Die Landschaft ist rauh und nicht mehr so lieblich wie die vorderen Tage.Doch sehr eindrücklich.Die Gite habe ich tel.reserviert,aber als ich nach Condom kam,war da ein Flugblatt mit einer neuen Gite in einem Männer-Konvent.So etwa wie gestern,doch anstelle von 'Soeur' sagt man 'Frère'.Sofort habe ich mich dort an- und in der anderen Gite abgemeldet.Es ist in einem ehemaligen Kloster und schlicht und einfach schön!Ich habe sogar eine Chambre für mich!Also es geht mir gut trotz Dauer-Gewitter-und Landregen.Es Rägetröpfligrüeßli.Ursula 'chez les frères'

07 September 2010

So sieht meine Schlafkabine aus im 'couvent des soeurs de providence' - mitsamt Nachttischli!

Schnäderigäns!Unterwegs angetroffen

Uebrigens waren es heute 24 km im Regen und im Pflotsch zu laufen. Ich war dreckig bis zum Po hinauf. Aber bei den Schwestern konnte man auch waschen und fuer die Schuhe hatte es ein Extra-Bruenneli mit einer Buerste. Ich liebe diese Gites. Am Morgen weiss ich nie, wo ich am Abend schlafe - und dann das Gewusel bei der Ankunft! Alle duschen, alle waschen, alle haengen die Waesche auf und zum Schluss haben alle Hunger. Ich gruesse euch alle ganz herzlich aus der wunderschoenen Stadt Lectoure. Ursula
Am Morgen um - Uhr hat es in der Gite nur so graeblet!Nach einer Gewitternacht und anschliessendem Dauerregen wollten alle miteinander aufstehen,packen und fruehstuecken. Die Besitzerin der Gite hat bereits alles vorbereitet und noch einen Gruss aufgeschrieben. Um 7 Uhr bin ich losgegangen im Regen und auch sonst war es noch finster. Da ich aber nicht die Einzige war, haben wir uns mit den Handy-Lichtern orientiert und somit den Weg auch gefunden. Heute bin ich in einer Gruppe gepilgert. Ein Pilger wusste die Adresse eines religioesen Schwesternkonventes, welche als Geheimtip gilt und nirgends vermerkt ist. Das war nun also eine supergute Idee - ich glaube sooo herzlich bin ich noch nirgends empfangen worden und die Schlafplaetze sind also nun absolut der Hammer! Jedes Bett hat eine Kabine fuer sich! Es ist alles so liebevoll hingestellt und vorbereitet von diesen Schwestern - mir hat es fast den Atem verschlagen. Es hat auch eine Kueche und deshalb haben ein franzoesisches Ehepaar und ich mich zusammengeschlossen und wir kochen heute abend ein Paket Spaghetti mit Kaese drueber und Salat:

06 September 2010

Ich habe Chabis erzählt - es waren heute 31 km!Nun bin ich noch stolzer auf mich.Aber eben,Rechnen war wirklich nie meine Stärke!des Bisous de tout mon coeur!
Die Koffer werden geliefert-pro Koffer ein Auto!

Hier muß man waschen!

Es waren heute 28 km,aber ich hatte noch Wetterglück,es hat nur wenig geregnet.Die Gite ist heute spartanisch,in einem alten 'Ghütt',aber es hat ömu genügend Nester!-Bei der Ankunft hieß es 'laver ici,secher la,Douche ici,dormir ici et payer tout-de-suite'.das heißt auf gut Deutsch:gehorchen!Es hat auch Pilger,welche sich einen großen Koffer vom Etappenort zum anderen schicken laßen und selber mit einem kleinen Rucksack wandern.Am Etappenort angelangt können sie in der Koffer wühlen,machen ein Riesenpuff im Zimmer und wir Rucksackpilger können da nur staunen.Ich schicke euch liebe Grüße aus der spartanischen Gite!Ursula

05 September 2010

Ängeli!Härzigi Dinggelaeri!

sicher wollte ihr ja auch noch die Geschichte von meinem ganz besonderen Ami wissen!Seit le Puy treffen wir uns hie und da,so richtig voller Freude!Nun aber war heute der Abschied;weil er weiter gegangen ist und unser Wiedersehen hier in der Kirche von Moissac war wirklich herzlich.Wir haben in allen diesen Tagen nicht viel zusammen gesprochen,aber schon nur,dass man sich immer wiedertrifft,sind so die kleinen Freuden auf dem Pilgerweg.
Heute waren es grad 3 Stunden zum laufen.Aber ich habe das auch so geplant,weil ich den nachmittag in Moissac verbringen wollte und das Kloster mit dem einmaligen wunderschoenen Kreuzgang besichtigen wollte.Es hat sich wirklich gelohnt,aber gelandet bin ich dann halt doch noch am Kanal bei den Hausbooten!!Nun bin ich in einer sehr romantischen Gite mit Aengeli,Herzli usw.Dinggelaerisachen.Die Besitzerin ist eine junge Frau aus der Bretagne.Auch habe ich gestern 4 Damen aus der Bretagne kennen gelernt und heute wieder angetroffen,also ich kann nur sagen,mein Franzoesisch macht Fortschritte!Ich gruesse euch alle herzlich aus einem wunderschoenen Teil Frankreich und uebrigens habe ich heute gerade 400 km geschafft!
'Mon ami' ab Le Puy bis heute...

04 September 2010

Die heutige Etappe war ausgiebig,27 km,ich brauchte grad 9 Stunden.Aber es ist einfach unendlich und unbeschreiblich schön!Die Gite ist eine riesige Villa Kunterbunt,überall hat es viele alte Sachen.Doch mein Bett ist von der Ikea!Unter einem Feigenbaum schreibe ich meinen Bericht für euch.Ich wünsche euch einen schönen Abend!Ursula-nicht-mehr-in-den-Seilen
Das glaubt mir ja niemand!In der Schweiz hätte ich mir das NIE!!! zugetraut.Also es hieß bereits im 'outdoor',daß es für heute eine heikle Stelle geben werde.Doch ich wollte nicht auf der Straße gehen,diese Herausforderung hat mich schon gereizt.Also der Aufstieg in einem ausgewaschenen Bachbett war ja happig,einmal hatte es Seile,damit man sich hochziehen konnte-und das alles mit dem 10 kg Rucksack am Rücken!Oben angekommen,habe ich mir als Belohnung ein kleines Güetzi gegönnt und ich freute mich aufr Weitergehen-mir wäre nie in den Sinn gekommen,daß der Abstieg schlimmer sein könnte!Zwischendurch hing ich am Seil(wenn vorhanden)und als Belohnung hatte ich auch nichts mehr.Aber ich habe es ömu geschafft!

03 September 2010

Übrigens heißt mein Zimmer 'Les Chèvrefeuilles',was Geißeblüemli heißt auf Deutsch.Paßt doch gut zu mir,oder nicht?
Ich bin schön stolz!Trotz Hitze und langer,staubig trockener Etappe habe ich die 7 Stunden geschafft und jetz bin ich in einer 3 ***Gite in einem 3er Zimmer,huch mit 2 Männern!Ich bin in einer unglaublich schönen Gegend.Das Dorf heißt Montcuq,aber man muß es unbedingt als Monkük aussprechen,wenn man es franz.,also Monkü aussprechen würde heißt dies:mein Arsch und wäre nicht gerade die feine Pilgersprache.das Dorf ist ein Geheimtip für die Briten,viele Wohnungen sind in britischen Händen und es hat auch engl.Geschäfte und sogar einen engl.Buchladen.Nun wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende!Ursula

02 September 2010

..und das ist die Umgebung!

Obenuse!

Heute war kein großartiger Tag für mich.Ich habe mich dermaßen verlaufen,daß ich dachte ich würde für den Rest meines Lebens in den französischen Wäldern herum irren.Doch irgendwie habe ich die bereits am Morgen telefonisch reservierte Gite doch noch gefunden.Es ist 'obenuse' - ich sage euch dann später warum!
Nun bin ich also doch noch in Cahors angekommen.Gestern mußte ich noch 5 km auf der heißen Autostraße gehen,heute habe ich Autostop gemacht und ich war ja schon glücklich,als ich die Zeichen der GR 65 wieder gesehen habe.Das Bett für heute abend habe ich bereits reserviert,damit ich nicht mehr einen solchen Umweg machen muß.Nun sitze ich in Cahors in einem Straßencafé und laße die Welt an mir vorbeiziehen,bevor ich mich zur Kathedrale begebe.Küßchen einmal links und einmal rechts (wie die Franzosen).-Ursula

01 September 2010

staubig,heiß und einsam

Bonsoir mes amies et amis,

Ich bin stundenlang allein unterwegs und ich habe soviel Zeit zum Ueberlegen und wenn ich dann am PC sitze, weiss ich gar nicht mehr so recht, womit ich anfangen soll. Heute war es wieder sehr heiss, die Gegend nach wie vor sehr einsam, das einzige, was ich unterwegs gesehen habe, war ein Esel und das notabene waehrend 5 Stunden, Die Gegend hat sich sehr veraendert, viele Waelder und die Huegel sind nun so zie Gurten oder Ulmizberg oder so.Ich laufe einfach und hoffe immer, dass ich keine Markierung uebersehe, hier ist man nicht so verwoehnt wie in der Schweiz mit den Wanderwegen.Da mir leider auch der Orientierungssinn fehlt,muss ich wirklich gut schauen und nicht einfach vor mich hin traeumen. Es sind auch nicht soviele Pilger unterwegs und in dieser Einsamkeit ist auch niemand zum fragen. Also ich habe mich bereits zweimal so richtig verlaufen - es ist nicht so gaebig wenn man alles zurueckgehen muss. Nun bin ich in Lalbenque angelangt,rund um das so sehr beruehmte Cahors ist alles ausgebucht und somit musste ich einen Umweg machen. Ist aber nicht so schlimm, weil auch dieser Umweg zum Pilgerweg gehoert und zwar zum historischen Pilgerweg.
Leider hat es hier keine Gite und ich musste mit einem Hotel vorlieb nehmen, doch ich freue mich bereits auf morgen,wenn ich wieder in eine Gite gehen kann. Dafuer habe ich Tuechli nach dem Duschen, was natuerlich ein grosser Luxus ist und zum schlafen hat es Leintuecher, somit hat mein Seidenschlafsack ausnahmsweise Pause.