10 Mai 2011

eine weitere Camino-Geschichte:

Es ist üblich, dass man in den Herbergen am Abend vorher den Rucksack packt, dann am morgen still und leise die Kleider anzieht, die man ordentlich über die Bettgestelle gehängt hat. Licht machen, bevor der ganze Saal wach ist ist verboten, auch mit der Stirnlampe oder so. Das hat nun 4 Wochen super geklappt. Doch die letzte Nacht hat meine Bettgenossin, welche über mir geschlafen hat, allen ihren Plunder über meine Kleider geworfen. War das ein Durcheinander! Doch mit viel Gespür konnte ich meine Kleider "eruieren", nahm meinen Schlafsack und meinen Rucksack und ging hinaus, um fertig zu packen. Wie es dann so ist, habe ich erst bei der Ankunft in der Herberge hier in Santiago gemerkt, dass mir meine Lieblingsjacke fehlt. Schön schade! Dann ging ich hier in einen Laden und bei einer netten Verkäuferin habe ich dann eine gewönliche Jacke gekauft, weil es im Bus mit der Klima-Anlage recht kühl ist.
Plötzlich fragt mich die Verkäuferin, ob ich aus der Schweiz stamme? Ja, gebe ich ihr zur Antwort. Dann erzählte sie mir, dass sie in Zürich 16 Jahre aufgewachsen sei und nun wieder in Spanien lebe. Sie sagte auch, dass sie die schweizerdeutsche Sprache bald verlernt habe und dass sozusagen keine Schweizer nach Santiago kommen.